Eine anekdotische Lebensgeschichte Feynmans, von ihm selbst erzählt. Seine wissenschaftliche Karriere kommt natürlich auch vor, aber eher in den äußerlichen Umständen, weniger in den zahlreichen herausragenden Entdeckungen, die Feynman im Verlauf seines Lebens gemacht hat. Das Buch ist amüsant, hier und da etwas selbstgefällig, was mich aber nicht wirklich gestört hat, eine nette Lektüre. Feymans Leben erweist sich als äußerst vielfältig und reichhaltig: Schon früh autodidaktisch an Mathematik interessiert, beschäftigt er sich mit allen drei großen Naturwissenschaften, studiert nicht nur Physik, sondern hospitiert auch in der Chemie und Biologie, und landet schließlich als Theoretiker im Team um Oppenheimer in Los Alamos. Dort betätigt er sich umfänglich als Safeknacker – auch dies hauptsächlich Zeugnis seiner unstillbaren, eigenwilligen Neugier, die ihn dazu geführt hat, sich im Laufe seines Lebens mit sehr unterschiedlichen Themen zu beschäftigen. Feynman ist dabei von erfrischender Offenheit und Ehrlichkeit, zögert auch nicht, die Grenzen seines Verständnisses sichtbar werden zu lassen.
Was man bedauern könnte, ist, dass Feynman mit allem was er erzählt, den Bereich des Privaten kaum verlässt: Politik und erfahrene Historie kommen so gut wie gar nicht vor, Begegnungen mit anderen Physikern nur am Rande etc. Man sollte also keine »Erinnerungen« oder »Bekenntnisse« in diesem Band voller »Abenteuer« erwarten.
Feynmans Anekdotensammlung ist ganz unabhängig davon, ob man sich für Physik oder die Naturwissenschaften überhaupt interessiert, eine sehr kurzweilige, wenn auch letztendlich etwas belanglose Lektüre.
Feynman, Richard P.: »Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman!« Abenteuer eines neugierigen Physikers. Aus dem Amerikanischen von Hans-Joachim Metzger.
Piper, Sonderausgabe 2005. ISBN 3-492-04726-2
Gebunden – 464 Seiten – 14,90 Eur[D]