Asterix lebt! Mit diesem Band beweist das neue Autorenteam und auch der deutsche Übersetzer Klaus Jöken, dass sie durchaus in der Lage sind, an alte Höhen anzuknüpfen. Der Band hat nicht nur eine akzeptable Geschichte zu erzählen, sondern auch die Wortspiele und Anspielungen funktionieren diesmal und das übergeordnete Thema der Jugendkultur ist einigermaßen überzeugend durchgehalten, wenn auch hier sicherlich die Einschränkung zu machen ist, dass es sich einmal mehr um eine Jugendkultur handelt, wie sie sich jene vorstellen, die an ihr nicht teilhaben.
Die Geschichte knüpft sehr locker an den Vorläufer Asterix und der Avernerschild an und vermeidet zugleich, Asterix und die Normannen zu kopieren: Adrenaline, die Tochter des Häuptlings Vercingetorix, der bei Alesia vor Cäsar kapitulieren musste und als Gefangener nach Rom geführt wurde, wird von den Römern verfolgt, da sie im Besitz des Wendelrings ihres Vaters ist; mit diesem Symbol väterlicher Macht könnte das Mädchen zum Kristallisationspunkt eines neue gallischen Aufstands werden. Um das Mädchen vor den Römern zu schützen, wird sie in das berühmte kleine gallische Dorf gebracht, wo selbstverständlich Asterix und Obelix mit ihrer Bewachung beauftragt werden. Ebenso selbstverständlich kann Adrenaline entkommen, läuft den Piraten in die Hände, die wiederum von Asterix und Obelix verfolgt und erreicht werden, als deren Schiff von einer römischen Galeere aufgebracht wird. Nach der unvermeidlichen Schlägerei wird auch diesmal alles gut, und Adrenaline erfüllt den Auftrag ihres Vaters „Widerstand zu leisten und frei zu bleiben“ auf ihre ganz eigene Weise.
Alles in allem nach langer Zeit wieder einmal ein runder Asterix-Band, der weitgehend funktioniert. Wie schon beim letzten Band gesagt: „Wir heißen Euch hoffen“.
Jean-Yves Ferri / Didier Conrad: Die Tochter des Vercingetorix. Asterix Bd. 38. Berlin: Egmont Ehapa, 2019. Bedruckter Pappband, 48 Seiten (28,8 × 22,4 cm). 12,– €.