Minutiöse, sowohl formale als auch inhaltliche Darstellung der beiden Autoren und ihrer historischen Werke, also des Beginns der europäischen Tradition der Geschichtsschreibung. Beide werden in ihren jeweiligen sozialen Kontext eingestellt, so dass sich nebenbei auch eine kleine politische und soziale Historie des antiken Griechenlands und Persiens ergibt. Es findet sich zudem ein kurzes Kapitel zur Rezeption beider Autoren bis in die Neuzeit.
Methodisch führt Will beide Werke über weite Strecken im direkten Vergleich vor, wobei als leitende Kategorien Sprache, Darstellungsmittel, Gesellschaftsbild, Krieg und Menschenbild benutzt werden. Es empfiehlt sich, vor der Lektüre die eigene Kenntnis von Perserkrieg und Peloponnesischem Krieg aufzufrischen, auch wenn Will in seinem Überblick über die beiden Bücher zugleich eine kurze Zusammenfassung beider Konflikte mitliefert.
Eine sehr konzise, anregende und informative Lektüre, aber natürlich eher an Leser gerichtet, die sich in der Welt der Antike bereits etwas besser auskennen.
Wolfgang Will: Herodot und Thukydides. Die Geburt der Geschichte. München: Beck, 2015. Pappband, 280 Seiten. 26,95 €.
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