Christoph Martin Wieland: Agathodämon

Ein Irrthum in solchen Dingen kann guten Menschen nicht schaden;

Wie schade! Da hintertreibt der Protagonist Apollonius von Tyana, der als Lichtgestalt der antiken Aufklärung vorgeführt werden soll, im dritten Buch des Wielandschen Romans die Ehe eines seiner Schüler mit einer ehemaligen Prostituierten, die versucht, sich auf ihre alten Tage in die Bürgerlichkeit zu flüchten, indem er sie öffentlich seinen eignen und den Vorurteilen ihrer Mitbürger preisgibt und sie dadurch zwingt, aus Korinth, wo die ganze Episode spielt, zu fliehen.

Wie schön dagegen das Wort Jesu zu der Sünderin, die ihm die Füße gewaschen und gesalbt hat: „Gehe hin in Frieden!“ (Lk 7,50)

Christoph Martin Wieland: Agathodämon in sieben Büchern. Werke in Einzelausgaben. Frankfurt/M.: Insel, 2008. Leinenband, Fadenheftung, 308 Seiten. Nur noch antiquarisch greifbar.

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