Hans-Dieter Gelfert: William Shakespeare in seiner Zeit

Ihr hört, was der gelehrte Mann uns schreibt,
Und hier, so glaub’ ich, kommt der Doktor schon.
Der Kaufmann von Venedig

Gelfert-ShakespeareEin weiteres Shakespeare-Buch, das kaum Originelles enthält: ein wenig Biographie (weil mehr schlicht nicht existiert), viel über die Kultur und Gesellschaft der elisabethanischen Zeit und ein Durchgang durch das Werk Shakespeares mit den üblichen Inhaltsangaben und ein wenig Interpretation. Da Gelfert emeritierter Anglist ist, fällt bei ihm die Darstellung der Literatur der Shakespeare-Zeit etwas ausführlicher aus als in vergleichbaren Veröffentlichungen. So gibt er ein ganzes Kapitel zum Sonetten-Kult, das er zudem mit Beispielen von Sir Philip Sidney, Samuel Daniel, Edmund Spenser und Michael Drayton illustriert. Es ist allerdings zu befürchten, dass er damit ebenso wie mit seinen eigenen Übersetzungen aus Shakespeares Sonetten, die immerhin 20 Seiten füllen, über die Köpfe seines eigentlichen Zielpublikums hinweg redet.

Inhaltsangaben und Interpretationsansätze bleiben alles in allem und ganz im Sinne einer Einführung schlicht, wobei sich Gelfert in der Hauptsache auf die Themenkomplexe Leidenschaft versus Vernunft sowie Ordnung und Autorität konzentriert. Zwischendurch werden immer wieder einmal die Figuren Shakespeares als ganz besonders natürlich und menschlich hervorgehoben – all das bleibt ganz im Rahmen dessen, was man gewöhnlich über Shakespeare sagt. Natürlich weiß Gelfert dies alles selbst und betont denn auch gleich zu Anfang, dass es nicht der Anspruch seines Buches sei, „neue biographische Erkenntnisse“ zu liefern oder „sich ins Getümmel der mit Theorie überfrachteten kritischen Auseinandersetzung mit Shakespeares Werken“ zu stürzen.

Wohl aufgrund dieser Vorbehalte gegen Theorie fallen zumindest die dramaturgischen Einsichten etwas dünn aus: Einzig die „Poetik“ des Aristoteles wird ansatzweise genutzt, wenn auch nur, um die für Shakespeare nicht sehr ergiebige Katharsis-Theorie heranzuziehen. Die für Shakespeares Dramaturgie viel wichtigere Standesklausel – nicht umsonst heißt George Lillos berühmte bürgerliche Tragödie von 1731 „The London Merchant“ – bleibt gänzlich unerwähnt, sein Ignorieren der Drei Einheiten wird wenigstens im letzten Teil zur Rezeption kurz angesprochen. Die in zahlreichen Stücken dynamisch ausgespielte Spannung zwischen den äußerlichen Formen Tragödie und Komödie bleibt unzureichend begriffen bzw. beschrieben. Hier wäre auch nur ein weniges mehr an Theorie sicherlich dem Verständnis des Besonderen in Shakespeares Stücken förderlich.

Wer sich einen ersten Eindruck vom Gesamtwerk Shakespeares verschaffen will und wen Phrasenhaftes wie

Am Unnachahmlichsten ist Shakespeare darin, dass es ihm gelingt, über die komische und manchmal ans Tragische grenzenden Handlungen ein Licht der Poesie zu gießen, das die disparaten Elemente der Stücke – Fürsten und Bauern, weise Narren und dumme Tölpel, die Guten und Bösen, Höfisches und Pastorales – zu einer bruchlosen Einheit verschmilzt. (S. 264)

nicht stört, ist mit dem Buch wahrscheinlich gut bedient. Wer sich auch nur halbwegs auskennt, wird in ihm kaum etwas Interessantes finden.

Hans-Dieter Gelfert: William Shakespeare in seiner Zeit. München: C.H. Beck, 2014. Pappband, Lesebändchen, 471 Seiten. 26,95 €.

Benjamin Stein: Das Alphabet des Rabbi Löw

Stein-Alphabet-3Der erste Roman von Benjamin Stein, der 1995 beim Ammann unter dem Titel „Das Alphabet des Juda Liva“ erschienen war, wird nun in einer sprachlich komplett überarbeiteten Neuausgabe erneut vorgelegt. Es handelt sich um einen phantastischen Roman in der Traditionslinie von E. T. A. Hoffmann, Michail Bulgakow, Gustav Meyrink und Karel Čapek. Die Handlung ist in der Hauptsache in Berlin und Prag angesiedelt, aber auch Wien kommt drin vor. Den erzählerischen Rahmen bildet die Begegnung des Ich-Erzählers mit dem anscheinend etwas aus der Bahn geratenen Jacoby, der sich eines Abends in einem Lokal an den Tisch des Erzählers setzt und sich ihm als Erzähler anbietet, der ihn und seine Ehefrau einmal pro Woche abends mit einer Geschichte unterhalten will.

Die Kern-Erzählung setzt allerdings erst mit dem Tod Jacobys ein, den dieser per Telegramm aus einer Irrenanstalt heraus ankündigt. Jacoby vermacht seinen Gastgebern testamentarisch eine Reihe von Tonband- und Videoaufzeichnungen, die die Fortsetzung seiner Geschichte enthalten, was den Erzähler dazu bringt, seinen Beruf aufzugeben und der Schriftsteller der Erzählung Jacobys zu werden.

Erzählt wird die ebenso ausschweifende wie phantastische Geschichte von Großmutter, Mutter und Tochter Marková und ihrer Liebhaber, von denen sie in schöner Reihe in der ersten und jeweils einzigen Liebesnacht geschwängert werden, wonach sich die Herren alle im Handumdrehen aus dem Staub machen, verfolgt vom durchaus nicht harmlosen Fluch ihrer Geliebten. Nach viel zu kurzer Schwangerschaft bringen die Mütter jeweils eine Tochter zur Welt, mit der es offenbar eine mehr als irdische Bewandtnis hat. Jacoby wird in diese Geschichte verwickelt, da er mit Alex Rottenstein, dem Liebhaber von Eva, der Jüngsten der Markovás, befreundet ist. Von der komplexen Fabel hier mehr nachzuerzählen, ist ganz unnötig; überhaupt gilt für das Buch, dass der Leser sich seinem lebendigen und verwickelten Gang schlicht anvertrauen sollte, um alle seine Wunder und Zeichen kennen zu lernen. (Wem die Beziehungen der Figuren allerdings über den Kopf zu wachsen drohen, der findet auf der Webseite des Autors eine kleine, interaktive Hilfe-Stellung.)

Das Buch ist nicht nur aufgrund seiner stofflichen Fülle für einen Erstling erstaunlich, sondern überzeugt auch durch die Beherrschung der phantastischen Erzähltradition, die auf ganz natürlich Weise mit Motiven und Mythen der jüdischen Kultur durchflochten wird. Wie auch bei den späteren Büchern Steins entsteht aus diesen Traditionslinien ein durch und durch außergewöhnlicher und origineller Text.

Benjamin Stein: Das Alphabet des Rabbi Löw. Berlin: Verbrecher Verlag, 2014. Bedruckter Leinenband, Lesebändchen, 286 Seiten. 24,– €.

Elmar Schwertheim: Kleinasien in der Antike

Schwertheim-Kleinasien

Der Band bietet einen Marsch durch die Geschichte Kleinasiens von den ersten fassbaren archäologischen Spuren bis zur Gründung Konstantinopels als zukünftiger Hauptstadt Ostroms. Angesichts dieses Zeitraums und der Kürze des Bandes darf man nicht zu viel erwarten. Auf vielen Seiten bleibt dem Autor praktisch nichts anderes übrig, als eine gedrängte Chronologie des historischen Ablaufs zu liefern, wobei besonders in der Zeit des Hellenismus die Verhältnisse so komplex sind, dass wenigstens ich der Darstellung ohne einen daneben liegenden historischen Atlas nicht folgen konnte.

Dies wird dann bei der Darstellung der römischen Zeit in Kleinasien wieder etwas besser, wobei aber auch hier der Versuch, gleichzeitig die religiöse Entwicklung des Christentums und die politische Entwicklung Roms zu beschreiben, den Leser letztlich etwas unbefriedigt zurücklässt. Das Dilemma des Autors, einerseits kein wesentliches Details vernachlässigen zu wollen, andererseits nicht mehr als knapp 120 Seiten für seine Darstellung zur Verfügung zu haben, ist dem Text auf beinahe jeder Seite abzulesen.

Dabei handelt es sich bei Kleinasien tatsächlich um einen der spannendsten und spannungsreichsten Kulturräume der Antike, der aber in den großen Überblicksdarstellungen der antiken Geschichte beinahe immer etwas stiefmütterlich abgehandelt wird. Ich selbst bin gespannt, ob ich mir die Zeit nehmen werde, Christian Mareks umfangreiches Buch zum Thema wenigstens auszugsweise zu lesen.

Elmar Schwertheim: Kleinasien in der Antike. Von den Hethitern bis Konstantin. BR 2348. München: C.H. Beck, 22011. Broschur, 128 Seiten. 8,95 €.

Alexander Schimmelbusch: Die Murau Identität

[…] als sei generell alles, was aus meinem Mund komme, abwegig, ja, idiotisch sogar.

Schimmelbusch-MurauDas Buch beruht auf einem netten, wenn auch banalen Einfall: Thomas Bernhard ist 1989 nicht gestorben, sondern hat seinen Tod nur vorgetäuscht. Seitdem lebt er unter dem Pseudonym Murau als Ehemann, Vater und Freizeitler auf Mallorca und in New York. Allerdings dreht sich das aus dieser Idee entwickelte Buch nur sehr am Rande um Bernhard, wahrscheinlich deshalb, weil seinem Autor zu Bernhard nicht so recht viel einfallen will. Stattdessen füllt er viele, viele Seiten mit etwas, was er wohl für eine Satire des Lebens eines Jet-Set-Journalisten hält, in der ein überzeichnetes Alter Ego in der Welt herumfliegt, seine Obsession für Fellatio aus- und dem finanziellen Ruin entgegen lebt.

Das Rückgrat der Erzählung bildet eine mäßig gelungene Stil-Parodie auf die Notate Siegfried Unselds aus dem Briefwechsel-Band Bernhard/Unseld. In insgesamt fünf Lieferungen durch das ganze Buch hindurch berichtet in ihnen Unseld von seinen Treffen mit Bernhard nach dessen fingiertem Tod. Was sich im ersten Teil noch ganz witzig liest, verflacht bald zu einer öden Wiederholung des immer gleichen Superman-Habitus, ohne dass etwas anderes als eben zusätzliche Seiten gewonnen würde. An einer einzigen Stelle schwingt sich dieser Text zu einer wirklich witzigen Pointe auf, als nämlich Unseld bei einem Besuch in einem Bordell erkennen muss, dass Bernhard die chinesische Vase, die er ihm Ende 1974 in Ohlsdorf geschenkt hat (vgl. Briefwechsel S. 453), zuvor offenbar aus eben diesem Puff entwendet hat (S. 98 ff.). Leider fällt alles andere gegen diesen Höhepunkt steil ab.

Da die ohnehin zu lang geratene Parodie allein kein Buch füllen würde, schreibt Schimmelbusch die oben schon angedeutete Schickimicki-Handlung drumherum und zwischenrein. Ganz zum Schluss tritt dann noch ganz kurz der Leibhaftige selbst auf, redet aber auch nur das, was wir nach der Lektüre des Buches ohnehin erwarten konnten. Ansonsten ist der Text gespickt mit sachlichen Fehlern (um von dem im Titel fehlenden Bindestrich einmal ganz abzusehen), alle natürlich sorgsam absichtsvoll im Text platziert und an entsprechender Stelle (S. 141 f.) poetologisch gerechtfertigt. Wer einen dummen Text schreibt, muss inzwischen offensichtlich nur noch die Klugheit als obsoletes Konzept deklarieren, um mit allem im Reinen zu sein.

Ein Text mehr, der die von ihm selbst aufgelegte Latte mühelos unterspringt. Schade …

Alexander Schimmelbusch: Die Murau Identität. Berlin: Metrolit, 2014. Bedruckter Pappband, 208 Seiten. 18,– €.

Zum 100. Geburtstag Arno Schmidts

1 Leben für die Deutsche Literatur; und immer finden sich Mistviecher, die mir Schwierigkeiten machen! Ich protestiere hiermit feierlich dagegen, jemals als ›Deutscher Schriftsteller‹ von dieser Nation von Stumpfböcken vereinnahmt zu werden! Deutschland hat mich immer nur von Ort zu Ort gehetzt, und miserabel für meine cyclopische Schufterei entlohnt!: ›Écrasez l’infâme‹!

Arno Schmidt
an Ernst Krawehl

Friedhelm Rathjen: Arno Schmidt 1914–1979

BB-375-377Nachdem nun wohl die seit vielen Jahren angekündigte Biographie Arno Schmidts aus der Feder von Bernd Rauschenbach auf unbestimmte Zeit vertagt worden ist, liefert Friedhelm Rathjen, der Herausgeber des Zentralorgans der Arno-Schmidt-Forschung, des Bargfelder Botens, in einer Dreifach-Nummer eine 90 Seiten starke „Chronik von Leben und Werk“ des berühmten Bargfelder Autors. Es handelt sich, soweit ich sehe, um die bislang umfassendste Sammlung von Daten zu Leben und Werk Schmidts, wobei Rathjen bis auf die unumgängliche Fundierung interpretierende Zugriffe weitgehend vermeidet. Da die kurze Rowohlt-Bildmonographie von Wolfgang Martynkewicz (1992) inzwischen nicht mehr im Druck ist, wird Rathjens Chronik wohl für längere Zeit die einzige Grundlage für eine biographische Annäherungen an Schmidt sein.

En passant beerdigt Rathjen durch Nichterwähnung den von Schmidt selbst in die Nachkriegswelt gesetzten Mythos seines Studiums (wahlweise der Mathematik und/oder der Astronomie), den Schmidt einerseits dazu benutzte, seine autodidaktisch erworbene Kompetenz in ein bürgerlicheres Licht zu setzen, andererseits benötigte, um eine biographische Lücke zu füllen, die entstanden war, als er sich in englischer Kriegsgefangenschaft vier Jahre älter machte, wahrscheinlich um dem Einsatz als Zwangsarbeiter zu entgehen. Zudem verwendete Schmidt diesen Mythos dazu, sich zu einem Opfer des Nationalsozialismus zu stilisieren:

Da seine Schwester einen jüdischen Kaufmann geheiratet hatte, brach er 33 – ganz bewußt, um vor pseudoheroischen Komplikationen in selbstgewählte Unscheinbarkeit auszuweichen – sein Studium ab. [BA, Suppl. 1, S. 329]

Diese Fiktion hält er auch 1957, als eine Korrektur des Geburtsjahres in seinen Papieren längst erfolgt ist, weiterhin aufrecht:

Versuch des Mathematikstudiums vereitelt durch Zusammenstoß mit Hitlerei. [BA, Suppl. 1, S. 336]

Offenbar hat sich Schmidt keine ausreichenden Gedanken darüber gemacht, was die Aneignung einer solchen Opferrolle bedeutet. Dieser dunkle Teil der autobiographischen Selbststilisierung Schmidts bleibt bei Rathjen leider unerwähnt. Zudem ordnet Rathjen die Postkarte Schmidts vom 25.11.1933 an seinen Freund Heinz Jerofsky, auf der er behauptet, er habe sich zur SS melden wollen und an einem entsprechenden Schulungsabend teilgenommen, ausdrücklich als Scherz ein. Dies ist wohl nicht die einzige Einschätzung, die sich anbietet. Womit nicht gemeint ist, Schmidt sei zu irgendeinem Zeitpunkt ein Anhänger des Nationalsozialismus gewesen, doch hätte ihn 1933 sein naives, weitgehend apolitisches oder auch antipolitisches Weltbild, wie es uns aus den Frühschriften entgegentritt, wohl kaum vor einem solch fatalen Schritt nach dem Motto „wenn schon Militär, dann wenigstens Elite“ bewahrt. Es steht zu befürchten, dass diese und ähnliche Fragen noch lange, wenn nicht für immer ein Desiderat bleiben werden.

Ansonsten trägt Rathjens Chronik nicht nur lückenlos die bereits bekannten Daten zusammenzutragen, sondern hier und da blitzen einzelne Neuigkeiten und zumindest von mir so noch nicht realisierte Zusammenhänge auf. Für alle enthusiastischen Schmidt-Leser ein Muss, für alle Interessierten die derzeit umfangreichste Grundlage für einen biographischen Überblick. Bleibt zu hoffen, dass sich in absehbarer Zeit doch einmal eine oder einer der undankbaren Aufgabe unterzieht, eine umfangreiche, geschlossene Biographie Arno Schmidts vorzulegen.

Friedhelm Rathjen: Arno Schmidt 1914–1979. Chronik von Leben und Werk. Bargfelder Bote Lfg. 375–377. München: edition text und kritik, 2014. Broschur, 97 Seiten. Bei Einzelbezug: 15,– €.

Aus meinem Poesiealbum (XX) – Richard Wagner

(Er zieht sie mit wüthender Gluth an sich; sie sinkt mit einem Schrei an seine Brust. – Der Vorhang fällt schnell.)

Richard Wagner
Die Walküre, Ende des 1. Aufzuges

Er [Wagner] hat mir seine Trilogie geschickt. Der Kerl ist ein Dichter und kein Musiker. Es kommen allerdings tolle Dinge da vor. Einmal heißt es, der Vorhang fällt rasch. Wenn er aber nicht rasch fällt, dann kriegen wir böse Dinge da zu sehen.

Arthur Schopenhauer

Altes und Neues aus Bargfeld

Schriftsteller sollte man nie persönlich kennenlernen!

Arno Schmidt hat das große Glück gehabt, dass sich – zwar spät, aber immerhin – mit Jan Philipp Reemtsma ein potenter Mäzen eingefunden hat, der dafür gesorgt hat, dass Werk und Nachlass dieses außergewöhnlichen Autors nach seinem Tod von einer Stiftung betreut und sorgfältig ediert zum Druck gebracht wird. So sind in diesem Herbst im Vorfeld des 100. Geburtstages am 18. Januar 2014 vier Neuveröffentlichungen vorgelegt worden, die auf ganz unterschiedliche Lesergruppen abzielen.

Arno-Schmidt-PostautoMit »Und nun auf, zum Postauto!« erscheint zum ersten Mal eine umfangreiche Anthologie von Briefen Arno Schmidts außerhalb der Briefedition der Bargfelder Ausgabe. Wie die Herausgeberin Susanne Fischer, die unter anderem Geschäftsführerin der Bargfelder Arno Schmidt Stiftung ist, in ihrem kurzen Vorwort herausstellt, dokumentieren alle ausgewählten Briefe „Schmidts Selbstverständnis als Schriftsteller“. Von den in der Sammlung enthaltenen 160 Briefen sind einige bereits in den bislang erschienenen Briefwechseln enthalten, allerdings findet sich auch eine erkleckliche Anzahl bislang unveröffentlichter, von denen die an Schmidts langjährigen Verleger Ernst Krawehl und an Hans Wollschläger wohl zu den interessantesten gehören.

Für den Fachmann stellt sich über weite Strecken das gewohnte Bild der Selbstinszenierung des Autors als autodidaktisch errichtete Festung der Hochliteratur ein, das auch heute noch einen Teil der Rezeption Schmidts unangenehm prägt. Hier und da und besonders in den späteren Briefen finden sich aber erfreuliche Momente des Nachlassens jenes unentwegten, offiziellen Strammstehens im Dienste der Literatur.

Was ZETTELS TRAUM anbelangt, so sind 2.000 Seiten fertig, (dh im Rohentwurf; der aber notfalls auch schon einen recht leidlichen Begriff gäbe, (ich hab ihn ziemlich sorgfältig durchgeackert)); da er jedoch im Ganzen 5.000 bekommen wird, sind noch weitere 2 Jahre nötig. (Und dann noch womöglich eine ›Reinschrift‹!). Überdem werden unlängst (fürcht ich!) auch wieder Brotarbeiten einzuschalten sein; (war’s doch ohnehin wunders genug, daß ich anderthalb Jahre so pausenlos daran schuften durfte) – man schwâfelt so gern & viel von buddhistischer Ascese oder Acta Sanctorum plus Thebaischer Wüste: ich glaube immer ›zwei Jahre Bargfeld & Arbeit an ZT‹ würden selbst dem rindsledernsten Heiligen zu denken geben. (Zumal ich im – krassen Gegensatz zu Ihrer wohlwollenden Prognose – mit nichten der Hoffnung lebe, ich würde nun, mit diesem Werk in der Hand, endgültig den Gipfel des Parnaß usw.; (was allein rein technisch unmöglich ist; wird mein Büchlein doch, (wie Krawehl jüngst, besorgt, errechnete), 25 Pfund wiegen: wir haben vor, es mit Trageriemen binden zu lassen, und den größten Teil der Auflage unserer Bundeswehr, für Gepäckmärsche, zu offerieren); immerhin, Sie sehen, eine gewisse Einzigartigkeit ist fast schon garantiert).

an Hans Wollschläger, 20. 1. 67

Wie gesagt: Momente!

Die Briefe sind spärlich mit dem Notwendigsten kommentiert, was ich durchweg als angenehm empfunden habe; dem nicht so sehr bewanderten Leser dürfte aber wohl die eine oder andere Stelle etwas kryptisch bleiben, und ihm wird dann auch der Verweis des Kommentars auf die entsprechende Stelle der Bargfelder Ausgabe eher nur mäßig helfen, so er die nicht gerade zufällig zur Hand hat. Aber wahrscheinlich wird es ohnehin nicht so sehr viele Leser dieser Art geben.

Insgesamt eine vergnügliche Passage durch Leben und Werk, die mich an so manichäerleye (sorry!) erinnert und gemahnt hat.

»Und nun auf, zum Postauto!«. Briefe von Arno Schmidt. Hg. v. Susanne Fischer. Berlin: Suhrkamp, 2013. Pappband mit Leinenrücken, Fadenheftung, 296 Seiten. 29,– €.

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In der Universalbibliothek von Reclam sind gleich zwei Bändchen erschienen:

Arno-Schmidt-zum-VergnügenZum einen ist in der inzwischen sehr ansehnlichen Reihe „… zum Vergnügen“ (mit den feinen Umschlagbildern von Nikolaus Heidelbach) nun auch ein Arno-Schmidt-Band erschienen. Die Reihe versammelt Kurz- und Kürzesttexte des jeweiligen Autors, macht also selbst Kant zu einem potenziellen Aphoristiker. Schmidt ist für das Konzept ein sehr geeigneter Kandidat, da beinahe alle seine Text mit pointiert formulierten Gedanken und Schlagsätzen geradezu durchwirkt sind:

›Oh diese Deutsch’n!‹): »Die halbe Nazion iss irre; (& die andre Hälfte nich ganz bei Groschn!): Ich mag sie nicht.« (S. 83)

Das Leben des Menschen ist kurz; wer sich betrinken will, hat keine Zeit zu verlieren! (S. 133)

Ein Irrenhaus nimmt mich gar nicht mehr auf, ich habe mich erkundigt, ich machte ihnen bloß die Leute verrückt, hieß es. (S. 171)

Dabei beschränkt die Herausgeberin Susanne Fischer die Auswahl durchaus nicht nur auf solche aphoristischen Bonmots, sondern sie mischt zuweilen auch eine komplette Erzählung etwa aus Schmidts Stürenburg-Reihe, eines seiner Prosagedichte oder auch ein langes Briefzitat unter die Fragmente.

Für alle, die sich vor Schmidt aufgrund der gängigen Vorurteile über den Autor, ein wenig fürchten, ist dieses hübsch gemachte Bändchen eine Gelegenheit zum Schnuppern, für die anderen ein Vademecum zum Entdecken und Wiedererinnern.

Arno Schmidt zum Vergnügen. Hg. v. Susanne Fischer. RUB 18931. Stuttgart: Reclam, 2013. Broschur, 191 Seiten. 5,– €.

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Arno-Schmidt-WeimarZum anderen hat der Wieland-Kenner und -Herausgeber Jan Philipp Reemtsma die umfangreicheren Texte Arno Schmidts zum Weimar der Wieland- bzw. Goethezeit in einem Band versammelt: »Na, Sie hätten mal in Weimar leben sollen!« Der Weimarische Musenhof bildet ein für Schmidts Denken nicht unerhebliches Modell, das er ebenso zustimmend wie kennerisch ablehnend direkt und indirekt immer wieder an- und ausspielt.

Es ist ohne Zweifel so, dass trotz der an vielen Stellen formulierten kritischen, oft polemischen Haltung, Goethe derjenige Schriftsteller ist, den Arno Schmidt in seinem Werk am häufigsten zitiert und assoziiert. Diese Zitate belegen eine umfassende Kenntnis der Goetheschen Schriften. Auch für Wieland muss Schmidt als guter Kenner angesehen werden. Im Vergleich dazu spielt Johann Gottfried Herder, der Dritte im Bunde des Reclam-Bändchens, bei Schmidt nur eine nebensächliche Rolle. Zwar existiert ein umfangreicher Radio-Essay zu Herder, doch darüber hinaus scheint er nur wenig Einfluss auf Schmidt gehabt zu haben. Es ist auch unwahrscheinlich, dass Schmidt über eine etwa seiner Wieland- oder Goethe-Lektüre vergleichbare umfangreiche Kenntnis der Schriften Herders verfügte. Dabei ist der Radio-Essay über ihn durchaus quellen- und kenntnisreich, doch merkt man zum Beispiel dort, wo Schmidt die „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit“ anhand der Kapitelüberschriften bespricht, dass seine Einsicht zumindest in die theoretischen Schriften Herders doch wohl eher kursorisch geblieben ist.

Als eigentliche Lücke in der Darstellung des klassischen Weimar stellt auch Reemtsma zu Recht Schmidts unterbliebene Auseinandersetzung mit Leben und Werk Friedrich Schillers fest. Schiller, der in den frühen „Dichtergesprächen im Elysium“ als christlicher Eiferer und Gegenstück zum heidnischen Goethe vom Dichter-Paradies ausgeschlossen bleibt, findet auch später keine Gnade mehr vor den Augen des Bargfelder Meisters. Auch hier gilt, dass Schmidt Schiller durchaus pointiert und richtig zu zitieren weiß, doch findet er für ihn keinen Platz in seinem Pantheon, ein Schicksal, das natürlich noch andere Autoren dieser und der nachfolgenden  Zeit teilen: Hölderlin, Kleist und später dann Heine – um nur die mir wichtigsten zu nennen – bleiben Schmidt auch alle wesentlich fremd.

Vielleicht hätte man dem Band noch den kleinen Aufsatz „DIE GROSSEN SPINNEN.“ – ich zitiere den Titel absichtlich in der Schreibweise der Bargfelder Ausgabe (III/3, 228) – beigeben können, der sich zwar nur in der ersten Hälfte mit Weimar beschäftigt, aber eben in dieser Kürze ein Bild von den ungeselligen Dichtern zeichnet, das Schmidts Modell Weimar nahtlos an die Welt seiner „Gelehrtenrepublik“ anknüpft.

Arno Schmidt: »Na, Sie hätten mal in Weimar leben sollen!« Über Wieland – Goethe – Herder. Hg. v. Jan Philipp Reemtsma. RUB 18979. Stuttgart: Reclam, 2013. Broschur, 234 Seiten. 6,40 €.

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Arno-Schmidt-LesebuchBleibt abschließend noch „Das große Lesebuch“ zu würdigen, das im Fischer Taschenbuch Verlag den ehemaligen Hausautor Arno Schmidt an die Reihe anderer Großer Lesebücher anfügt. Als Herausgeber fungiert in diesem Fall Bernd Rauschenbach, der Geschäftsführende Vorstand der Arno Schmidt Stiftung.

Wem das reclamsche „Arno Schmidt zum Vergnügen“ dann doch zu fragmentiert und sprunghaft ist, findet im „Großen Lesebuch“ auf über 430 Seiten eine Fülle kurzer und längerer erzählerischer und essayistischer Texte vom erst posthum gedruckten Frühwerk bis zu den „Ländlichen Erzählungen“ aus der ersten Hälfte 60er Jahre, die in Erzählweise und Sprache schon deutlich auf „Zettel’s Traum“ verweisen. Dabei lässt sich Rauschenbach nicht von der Chronologie des Schmidtschen Werks leiten, sondern mischt Texte aller Werkphasen, wobei im Großen und Ganzen Länge und Komplexität der Stücke im Laufe einer kontinuierlichen Lektüre immer weiter zunehmen. Natürlich ist eine kontinuierliche Komplettlektüre von der ersten zur letzten Seite bei einem solchen Lesebuch wohl ohnehin eher die Ausnahme, was durch das Aufbrechen der Chronologie noch gefördert werden dürfte.

Es muss allerdings kritisch angemerkt werden, dass es bei einer solch chaotischen Ordnung dann eher misslich ist, wenn die spärlichen Angaben zur Entstehungszeit der einzelnen Stücke im Anhang des Bandes fehlerhaft sind: So ist „Enthymesis oder W.I.E.H.“ nicht im Februar 1956, sondern im Februar 1946 entstanden, ist also die allererste Nachkriegsprosa Schmidts, was für das Verständnis nicht ganz unerheblich ist. Aber hier hört die negative Kritik an dem Band auch schon wieder auf.

Eine gelungene Auswahl, die nicht nur für jeden an der deutschen Nachkriegsliteratur interessierten Leser etwas bringt, sondern sich auch uneingeschränkt als Einstieg in die literarische Welt Arno Schmidts empfehlen lässt.

Arno Schmidt: Das große Lesebuch. Hg. v. Bernd Rauschenbach. Fischer Tb. 90555. Broschur, 445 Seiten. 9,99 €.

Allen Lesern ins Stammbuch (65)

Writing, when properly managed, (as you may be sure I think mine is) is but a different name for conversation. As no one, who knows what he is about in good company, would venture to talk all;—so no author, who understands the just boundaries of decorum and good-breeding, would presume to think all: The truest respect which you can pay to the reader’s understanding, is to halve this matter amicably, and leave him something to imagine, in his turn, as well as yourself.
For my own part, I am eternally paying him compliments of this kind, and do all that lies in my power to keep his imagination as busy as my own.

Laurence Sterne
Tristram Shandy

Robert Louis Stevenson: Die Schatzinsel

Als jüngsten Band in seiner ebenso schönen wie verdienstvollen Reihe von Neuübersetzungen literarischer Klassiker legt der Hanser Verlag mit „Die Schatzinsel“ nach „St. Ives“ einen weiteren Stevenson-Band vor. „Die Schatzinsel“ ist völlig zu Recht Stevensons bekanntester Roman; er war nicht nur ein Bestseller seiner Zeit, sondern hat auch auf unzählige Nachfolger sowohl im Detail als auch der erzählerischen Form nach massiven Einfluss gehabt. Seine Fabel ist exzellent konstruiert und kompakt und ökonomisch erzählt, seine Figuren prägnant und klar motiviert, ohne einem zu simplem Gut-Böse-Schema zu gehorchen, seine Sprache eingängig, ohne simpel oder klischeehaft zu wirken. All dies hat das Buch zu einem der Muster der Abenteuererzählung werden lassen. So wäre es etwa kein kleiner Spaß, einmal alle direkten und indirekten Anspielungen auf die „Schatzinsel“ in Disneys „Pirates of the Caribbean“-Filmen aufzuspüren.

Es ist daher kein Wunder, dass die Neuübersetzung von Andreas Nohl die Fortsetzung einer langen Reihe darstellt, selbst wenn man von allen Ausgaben für die heranwachsende Jugend absieht, die ohne besondere literarische Ansprüche die Handlung paraphrasieren. Erzählt wird, wie bekannt sein dürfte, die Geschichte vom jungen Jim Hawkins, Sohn eines verstorbenen Gastwirts, der aus dem Nachlass eines merkwürdigen, seemännischen Gastes im elterlichen Gasthaus in den Besitz einer Schatzkarte gelangt, auf der das Versteck des Schatzes des berüchtigten Piraten Flint eingetragen ist. Jim findet im Doktor des Dorfes und einem benachbarten Gutsverwalter zwei Unterstützer bei der Suche nach Flints Schatz, die ein Schiff ausrüsten und sich zusammen mit ihm auf den Weg zur Schatzinsel machen. Wie sich herausstellt, besteht ein bedeutender Teil der Besatzung des Schiffes aus Flints alter Mannschaft, die dem eigentlichen Bösewicht des Buches, dem Schiffskoch Long John Silver gehorchen und eine Meuterei inszenieren, sobald man auf der Schatzinsel angekommen ist. Mehr muss von den Abenteuern Jims nicht nacherzählt werden, denn dass es gut ausgeht und die Richtigen am Ende mit dem Schatz nach Hause fahren, versteht sich von selbst.

Um die Neuübersetzung sollte man eigentlich auch nicht viele Worte machen müssen, da es völlig normal ist, dass ein so populärer Text mit schöner Regelmäßigkeit neu übersetzt wird. Nohl selbst betont einmal mehr, seine Übersetzung suche die „größtmögliche Nähe zum Original bei gleichzeitig größtmöglicher Lesbarkeit“. Die Auffassung, dass es Aufgabe des Übersetzers sei, die größtmögliche Lesbarkeit des Textes zu erzeugen, anstatt dem zielsprachlichen Leser einen möglichst genauen Eindruck vom ausgangssprachlichen Text zu vermitteln, hatte mir bereits das Vergnügen an seiner „Tom Sawyer & Huckleberry Finn“-Übersetzung verdorben. Was Lesbarkeit in diesem Zusammenhang überhaupt anderes bedeuten soll als die Vorstellung eines Verlegers von der rezeptiven Dummheit seiner Kunden, bleibt denn auch diesmal unklar. Im Falle der „Schatzinsel“ ist dies nicht ganz so dramatisch, da das englische Original in weiten Teilen schon recht lesbar ist. Dennoch macht sich Nohl Sorgen um „ausgefallene“ nautische Fachausdrücke, die er versucht, in „leichter verständliche“ zu übersetzen. Ob der Reiz der Verwendung ausgefallener Ausdrücke nicht gerade darin liegen könnte, die Fremdheit der Welt an Bord eines Segelschiffs des 18. Jahrhunderts zu erhöhen, wird – zumindest im Nachwort – nicht reflektiert.

Dass Nohl die grammatikalisch oft falsche und stark mit Dialektausdrücken und Verschleifungen durchsetzte Sprache Long John Silvers im Namen der Lesbarkeit verflachen und verharmlosen würde, war nicht anders zu erwarten. Dabei ist er für die sprachliche Ausdifferenzierung des Originals durchaus nicht unempfänglich, wie sich an dem fein gemachten Tonwechsel in den wenigen Kapiteln zeigt, in denen nicht Jim Hawkins, sondern der Doktor als Erzähler fungiert.

Doch bleibt es wenigstens für mich fraglich, ob es bei der Übersetzung eines Romans aus dem 19. Jahrhundert, der zudem noch im 18. Jahrhundert spielt, wirklich glücklich ist, „cooling drinks“ mit dem Wort „Erfrischungsgetränke“ zu übersetzen; oder warum Billy Bones, der im Original den ihn behandelnden Doktor einen „fool“ (Narren) nennt, seine ehemaligen Schiffskameraden aber als „lubbers“ (Trottel) bezeichnet, in Nohls Übersetzung für beide Wörter den Ausdruck „Dösbaddel“ benutzen muss. Ob „gentleman of fortune“, für das es das schöne deutsche Wort „Glücksritter“ gibt, besser mit „Hasardeur“ übersetzt ist, mag noch immerhin Geschmackssache sein. Auch gestehe ich gern zu, dass sich der berühmte Fluch Long John Silvers „shiver my timbers“ nicht recht eindeutschen lässt, aber wenn es denn schon „hau mich der Lukas“ heißen soll – was meiner gänzlich unmaßgeblichen Meinung nach an und für sich schon ganz und gar schrecklich ist –, dann muss es eben auch so heißen und nicht mal so und mal „zum Donnerwetter“ (S. 218) und mal „Donnerkiel“ (S. 254), was nebenbei an anderer Stelle (S. 276) die Übersetzung von „by thunder“ ist. Von Schlampereien des Lektorats wie den missratenen Gradangaben auf Seite 59 und der Erwähnung einer „westlichen Breite“ in der dazugehörigen Fußnote will ich ganz absehen; sicherlich hätte man solche ausgefallenen nautischen Angaben am liebsten ganz aus dem Text fortgelassen.

Leser, denen solche literarischen Feinheiten gleichgültig sind, bekommen – wie immer bei Hanser – ein sehr schön ausgestattetes Buch mit einer weitgehend akzeptablen, modernen und lesbaren Übersetzung. Wir anderen gehen ins Antiquariat oder hoffen darauf, dass sich doch wieder einmal ein Verleger besinnt, die Übersetzung Friedhelm Rathjens (Haffmans, 1997) zum Druck zu befördern.

Robert Louis Stevenson: Die Schatzinsel. Aus dem Englischen von Andreas Nohl. München: Hanser, 2013. Leinen, Fadenheftung, bedrucktes Vorsatzpapier, Lesebändchen, 383 Seiten. 27,90 €.