… – es macht keinen Unterschied.
Ein so schlechtes Buch, dass es sich kaum lohnt, es überhaupt zu besprechen, außer in dem Sinne, dass es der einen oder dem anderen die Lektüre ersparen wird. Der Autor ist Historiker, was man dem Buch aber nicht anmerkt. Nach einem Überblick über die Frühgeschichte der Menschheit geht der Autor dazu über, sich sehr allgemein darüber auszulassen, wie die menschliche Gesellschaft seiner Meinung nach funktioniert. Seine Haupteinsicht besteht darin, dass es sich bei menschlichen Institutionen und Überzeugungen um Fiktionen handelt, die nichtsdestoweniger wirksam sind. Zwar kann Harari weder erklären, wie solche Fiktionen installiert werden (sie werden einfach von jemandem erfunden), noch warum sie perpetuiert werden, wenn sie ihre Nützlichkeit verloren haben, was ihn aber in keiner Weise dabei stört, ein schlecht durchdachtes Beispiel ans andere zu hängen, ohne ein einziges Mal auf Strukturen der Macht zu sprechen zu kommen. Auch handelt es sich bei der Geschichtswissenschaft und den Naturwissenschaften offenbar nicht um solche Fiktionen; auch seine Theorie vom fiktiven Charakter der gesellschaftlichen Institutionen scheint von dieser Theorie ausgenommen zu sein – so ein Glück!
Es lohnt nicht, Hararis Geschwätz detaillierter zu beschreiben. Die Argumentation des Buches ist flach, dumm, ermangelt jeglicher Selbstreflexion und weitgehend der Sachrichtigkeit.
Yuval Noah Harari: Eine kurze Geschichte der Menschheit. Aus dem Englischen von Jürgen Neubauer. München: Deutsche Verlags-Anstalt, 2013. Pappband, 526 Seiten. 24,99 €.