Edgar Allan Poe: Arthur Gordon Pym

Zur Vorbereitung der erneuten Lektüre von Arno Schmidts »Zettel’s Traum« habe ich noch einmal Schmidts Übersetzung des einzigen Romans von Edgar Allan Poe gelesen. Bei einer distanzierten Lektüre erweist sich das Buch als als eine ziemlich dreiste kompilatorische Arbeit, die in ihrem ersten Teil rein um des Effekts willen gegen jede Wahrscheinlichkeit alle möglichen Gräulichkeiten von Schiffsunglücken anhäuft. Die Darstellung ist derartig übertrieben, dass dem Leser der Verdacht kommen könnte, der Autor verfolge parodistische Absichten, wofür im Text allerdings sonst jegliche Anzeichen fehlen. Im zweiten Teil verwandelt sich die Erzählung dann in eine phantastische Entdeckungsreise im antarktischen Meer, bei der die Weißen auf der Insel Tsalal einem in steinzeitlichen Verhältnissen lebenden Stamm begegnen, der sich vorerst als freundlich, später dann aber als mörderische Bande erweist. Der Protagonist und Erzähler entkommt einem Massaker zusammen mit seinem Kameraden Dirk Peters, mit dem er schon die Katastrophe des ersten Teils durchlebt hatte, und treibt schließlich in einem Boot der Eingeborenen auf den Südpol zu. In unmittelbarer Nähe des Pols bricht der Bericht mit dem Auftauchen einer riesigen, weißen Gestalt ab, angeblich da der Erzähler Pym verstorben sei, bevor er die abschließenden Kapitel habe zum Druck befördern können.

Das Buch stellt den Versuch Poes dar, sich in die Reihe erfolgreicher Verfasser von Seestücken einzureihen und selbst ein Stück zu liefern, das nicht nur durch die Beschreibung der Gefahren, Entbehrungen und Gräulichkeiten  einer solchen Reise seine Leser fesselt, sondern das sich auch an die gerade in Mode befindlichen Berichte über Entdeckungen auf dem letzten weißen Flecken des Globus anhängen will. Es ist der letztlich gescheiterte Versuch Poes, einen Bestseller zu schreiben.

Die Übersetzung Arno Schmidts ragt in der deutschen Rezeption des »Pym« allein schon dadurch heraus, dass es sich wohl um die früheste vollständige Eindeutschung des Textes handelt. Schmidt hat Poe als Schriftsteller sehr ernst genommen – man kann auch die Meinung vertreten, er habe ihn zu ernst genommen, aber das ist eine Diskussion für einen anderen Ort –, so dass seine Übersetzung deshalb an zahlreichen Stellen dem Originaltext in Grammatik und sprachlichem Duktus ungewöhnlich treu bleibt. Leider wird diese Tendenz durch die sprachlichen und orthographischen Manierismen Schmidts, die er selbst für wesentliche Elemente im Fortschritt der Literatursprache hielt, überlagert. Der Leser muss sich daher an solche Dinge wie die Verwendung des &-Zeichens statt des Wortes und, die Ersetzung des Wortes ein durch die Ziffer 1, die Verwendung des Gleichheitszeichens anstelle des Bindestrichs und was der Dinge mehr sind, gewöhnen. Ist er dazu bereit, findet er eine sprachlich sehr sorgfältige und genaue Übersetzung des Textes vor. Inwieweit Schmidts Übersetzung von seiner sogenannten Etymtheorie beeinflusst war, wird andernorts zu erörtern sein.

978-3-86648-092-6 Im selben Zusammenhang habe ich mir auch die 2008 erschienene kommentierte Neuübersetzung des Texts angeschaut. Hier haben Übersetzer und Herausgeber aus dem doch relativ schmalen Text Poes einen umfangreichen Wälzer von mehr als 500 Seiten gezimmert. Den Umfang machen eine ausführliche Einleitung, die fortlaufende Textkommentierung in Fußnoten, die Dokumentation verschiedener Illustrationen zum »Pym« sowie eine ausführliche Chronologie zu Entstehung und Rezeption des Textes aus. Ergänzt wird dies durch zwei Bibliographien, von denen eine die vermutlichen Quellen Poes dokumentiert, die andere neuere Texte zum »Pym« versammelt, die der Herausgeber benutzt hat.

Die Neuübersetzung ist verglichen mit der Arno Schmidts natürlich eher brav, da sie auf Manierismen verzichtet. Stichprobenhafte Vergleiche mit dem Original lassen keine wirklichen Fehler erkennen; allerdings scheint der Übersetzer eine leichte Neigung zu haben, Poes hier und da etwas verschrobene Grammatik zu glätten, was aber wohl den meisten Lesern entgegenkommen wird.

Der mitgelieferte Apparat zum Text ist alles in allem als sehr gut zu bezeichnen. Die Einleitung zeichnet ein umfassendes Bild sowohl der biografischen als auch der politischen und literarhistorischen Voraussetzungen von Poes Text. Ein gewichtiger Teil der Fußnoten erschöpft sich im Nachweis der für einzelne Passagen verwendeten Quellen; hinzu kommen Anmerkungen zu den inneren Widersprüchen des Textes, die eine aufmerksame Lektüre gleich zu Dutzenden ans Licht fördert. Einige Anmerkungen bleiben wirr, so etwa jene zu Kapitel XVII, in dem Poe an einer Stelle die Position der Jane mit »latitude 73° 15′ E., longitude 42° 10′ W.« angibt, was der Übersetzer stillschweigend in »73° 15′ s. Breite, 42° 10′ w. Länge« korrigiert. Dazu heißt es dann in der Fußnote:

Es sollte besser »73° 15′ ö. Breite« heißen. In Baudelaires französischer Übersetzung und in manchen englischen Ausgaben wurde der Fehler stillschweigend korrigiert; Arno Schmidt behilft sich in seiner Übersetzung damit, dass er die Breite ohne Himmelsrichtung lässt.

Nun gibt es natürlich gar keine östliche Breite, so dass hier der Herausgeber dem Übersetzer, der es wie Baudelaire richtig hat machen wollen, mit einem unsinnigen Kommentar in den Rücken fällt. Sollte der Leser so wenig Ahnung von der Sache haben wie der Kommentator, ist die Verwirrung allseits komplett. Auch sonst macht das Buch an einzelnen Stellen einen unfertigen Eindruck, als habe sich der Herausgeber am Ende sehr beeilen müssen. So fehlen zum Beispiel auf S. 381 in den Fußnoten 9 und 10 offenbar faksimilierte Abbildungen aus dem von Poe verwendeten Hebräisch-Wörterbuch von Gesenius; stattdessen sind die Platzhalter für die Faksimiles stehengeblieben: »[Schriftzeichen]«.

Wen solche Kleinigkeiten nicht stören und wer sich bei der Lektüre darüber hinwegsetzen kann, dass ihm dauernd vom Fuß der Seite her in die Lektüre hinein geplappert wird, für den ist die Marebuch-Ausgabe eine gute Alternative zur etwas manierierten Übersetzung Schmidts.

  • Edgar Allan Poe: Umständlicher Bericht des Arthur Gordon Pym von Nantucket. Aus dem amerikanischen Englisch von Arno Schmidt. In: Ders.: Werke II. Olten u. Freiburg im Breisgau: Walter-Verlag, 1967. S. 112–400. Papband, Fadenheftung.
  • Edgar Allan Poe: Die Geschichte des Arthur Gordon Pym aus Nantucket. Übersetzt von Hans Schmid. Hg. v. Hans Schmid und Michael Farin. Hamburg: Marebuch, 2008. Pappband, Lesebändchen, stabiler, bedruckter Schuber. 526 Seiten, davon 32 Seiten Kunstdruckpapier mit Illustrationen. 39,90 €.

Ian Kershaw: Wendepunkte

978-3-570-55120-2 Man kommt kaum umhin, diese Studie zu den Kriegsjahren 1940 und 1941 als brillant zu bezeichnen. Kershaw, der durch seine umfangreiche Hitler-Biografie bekannt geworden ist, zeichnet ein umfassendes Bild dieser Jahre, indem er in zehn Kapiteln jeweils eine zentrale Entscheidung einer der Kriegsparteien in den Mittelpunkt stellt und zu jeder dieser Entscheidungen die personellen, strukturellen, historischen, ideologischen, politischen und individuellen Bedingungen darstellt, die zu ihr geführt haben. Besonders beeindruckt hat mich die Darstellung der Lage Japans, für die zum einen der Prozess dokumentiert wird, in dem sich Japan für den Weg in den Krieg entscheidet, zum anderen jener, der zum Angriff auf Pearl Harbor führte.

Will man unbedingt Schwächen des Buches finden, so bieten sich meiner Meinung nach höchstens zwei Punkte an: Einerseits wird die Lage in Nordafrika immer nur am Rande behandelt, zum anderen neigt Kershaw ein wenig dazu, Person und Entscheidungen Roosevelts im günstigsten Licht zu zeigen. Eine gewisse Redundanz der Darstellung, die es erlaubt, die einzelnen Kapitel auch unabhängig von den anderen zu lesen, kann dem Buch nicht als Mangel angelastet werden.

Eine der besten Gesamtdarstellungen der Weltlage in den frühen Kriegjahren, die ich kenne.

Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg 1940/41. Aus dem Englischen von Klaus-Dieter Schmidt. München: Pantheon, 2010. Broschiert, 735 Seiten. 18,99 €.

Michael Chabon: Die Geheimnisse von Pittsburgh

978-3-462-03946-7 Erstlingsroman nach dem bewährten Strickmuster »der letzte Sommer der Jugend«. Ich-Erzähler ist der Student der Volkswirtschaft Art Bechstein, dessen Vater ein hochrangiges Mitglied einer nicht näher bezeichneten jüdischen Verbrecher-Organisation ist. Erzählanlass ist die Begegnung Arts mit dem homosexuellen Arthur Lecomte, der es offensichtlich auf eine Liebesbeziehung mit Art abgesehen hat, und der Bibliothekarin Phlox Lombardi, die dieselben Absichten verfolgt. Als weitere wichtige Figur tritt der Alkoholiker und Rocker Cleveland Arning hinzu, der für Arts Onkel Lenny Wucherzinsen eintreibt, aber gern ein richtiger Krimineller wäre.

Im Zentrum der locker gestrickten Handlung steht die emotionale Verwirrung Arts, der sich sowohl in Arthur als auch in Phlox verliebt und mit beiden eine Zeitlang eine Liebesbeziehung führt. Beide Beziehungen scheinen weitgehend von der Sexualität bestimmt zu sein, jedenfalls konnte ich – auch entgegen den Beteuerungen des Ich-Erzählers – keine andere Motivation entdecken. Immerhin gelingt dem Autor ein eher unerwartetes Ende de Romans.

Das Buch hat alles, was solch ein Buch braucht: Ein bisschen abseitigen Sex, ein paar albern unbeschwerte Szenen einer verklingenden Jugend, ein paar Besäufnisse, ein wenig Eifersucht, eine überwältigende Schönheit – Jane Bellwether –, die mit einem anderen liiert ist, und nicht zuletzt den morbid gefährlichen Hintergrund einer jüdischen Mafia. Einzig Drogen spielen – abgesehen vom Alkohol – erfreulicherweise keine bedeutende Rolle im Buch. Wenn man als Leser das Strickmuster erkennt und nicht mehr selbst in dem Alter des Erzählers ist, hat das Buch einige Längen, die aber tolerabel sind. Eine nette Lektüre, doch sollte man nicht zu viel erwarten.

Michael Chabon: Die Geheimnisse von Pittsburgh. Aus dem amerikanischen Englisch von Denis Scheck. KiWi 1011. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2008. 302 Seiten. 8,95 €.

Gilbert Adair: Blindband

978-3-406-57225-8 Ein inhaltlich konventioneller Krimi, dessen Besonderheit einzig und allein in der nahezu durchgehend dialogischen Behandlung des Stoffes liegt. Der erfolgreiche Schriftsteller Paul ist vor vier Jahren bei einem Autounfall entstellt worden und hat beide Augen eingebüßt. Nun hat er sich aber entschlossen, doch wieder ein Buch zu schreiben, eine Art autobiografisch unterfütterten Essay, dessen Hauptgewicht auf der Erfahrung seiner Blindheit liegt. Er holt sich zu diesem Zweck eine Schreibkraft ins Haus, John, der sich – wie der Leser früh zu ahnen beginnt – als seine Nemesis erweisen wird. Es soll hier natürlich nicht zuviel verraten werden, um niemandem den Spaß an der Lektüre zu verderben.

Ich habe mich zur Lektüre verführen lassen, da das Buch von Thomas Schlachter übersetzt wurde, der die von mir hier sehr gelobten Wodehouse-Übersetzungen für die Edition Epoca gefertigt hat. Da ich aber kein Krimi-Leser bin und zudem der artifizielle Erzählstandpunkt mir doch eher brüchig vorkam, habe ich mich bei der Lektüre herzlich gelangweilt. Auch die abschließende Pointe kam mir sehr konstruiert vor.

Gilbert Adair: Blindband. Aus dem Englischen von Thomas Schlachter. München: Beck, 2008. Pappband, 239 Seiten. 18,90 €.

Zwei neue Conrad-Biografien

Im Conrad-Jahr 2007 (am 3. Dezember war der 150. Geburtstag) sind zwei neue, umfangreiche Biographien zu Joseph Conrad erschienen:

  • John Stape: Im Spiegel der See. Die Leben des Joseph Conrad.
  • Elmar Schenkel: Fahrt ins Geheimnis. Joseph Conrad.

stape_conradJohn Stapes Im Spiegel der See liefert eine Biografie im klassischen Sinne, ja, er betont sogar gleich im Vorwort, dass er sich mit den Schriften Conrads nur in biografischer, nicht in literaturwissenschaftlicher Hinsicht beschäftigen wird. Außerdem betont er, sein Ziel sei Kürze gewesen. Das überrascht auf den ersten Blick, da das Buch immerhin mehr als 540 Seiten hat und über Conrad so viel eigentlich nicht bekannt ist. Nun sollte man nicht erwarten, dass Stape den Forschungsstand zu Conrad wesentlich erweitert. Stattdessen finden sich häufig Passagen wie diese:

Mademoiselle Renouf mag eine herzlose coquette gewesen sein, oder einfach eine Frau, die versuchte, einer arrangierten Ehe aus dem Weg zu gehen. Vielleicht war der Flirt auch weitgehend einseitig, oder Conrad hatte einfach spontan gehandelt. Vermutlich hat er davon geträumt, sich mit Eugénie Renouf in Australien oder auf Mauritius niederzulassen, doch darüber gibt es keine Aufzeichnungen.

Kurz zusammengefasst: Wir wissen nichts darüber, warum die bereits verlobte Eugénie Renouf sich auf die Werbung Conrads eingelassen hat oder warum Conrad nichts von dem schon bestehenden Eheversprechen wusste. Aber natürlich kann man ganz allgemein darüber spekulieren und auf diese Weise einen Absatz füllen. Dabei muss man Stape zugestehen, dass er zwischen dem, was sich belegen lässt, und dem, was sich die Conrad-Forschung so mit der Zeit zusammenphantasiert hat, immer deutlich trennt. Da die Spekulationen aber mit den Jahren den dünnen faktischen Gehalt überwuchert haben, hat der Leser einige Mühe, die wenigen harten Fakten aus dem allgemein vorherrschenden »Es könnte sein« herauszufiltern.

Auch enthält Stapes Buch immer wieder gänzlich wirre Abschnitte:

Conrad schnappte ein paar Brocken Handelsmalaiisch auf, pasar Melayu, einen Grundstock an Wendungen, die ihm Nahrung, Schutz und Transport sicherten, dazu ein paar nautische Begriffe. Er lernte das Verhalten und Denken dieses Volks genauer kennen, auch wenn er überwiegend Kontakt mit dessen raueren Vertretern hatte, den Seemännern, mit denen er fuhr. Hugh Clifford, ein Kolonialbeamter und Schriftsteller, mit dem sich Conrad anfreundete, nachdem seine ersten Romane erschienen waren, kritisierte, dass Conrad «von den Malaien nicht die geringste Ahnung» habe. Das räumte dieser auch bereitwillig ein. Sein Interesse war kein anthropologisches. Wie seine Schriften zeigen, war er von dem, was er sah, tief bewegt.

So etwas ist Geschwätz ohne Hand und Fuß, und es ist einfach ärgerlich, solch einen Unsinn aufgetischt zu bekommen.

Hervorzuheben ist aber die schöne Ausstattung des Bandes: Zwar ist er nicht fadengeheftet, verfügt aber über eine leserfreundliche, elegante Typographie und ein schön gestaltetes Vorsatzpapier.

schenkel_conrad Deutlich angenehmer liest sich Elmar Schenkels Fahrt ins Geheimnis. Schenkel verzichtet auf den Versuch, eine chronologisch konsequente Biographie Conrads zu liefern.  Statt dessen kreisen die einzelnen Kapitel jeweils um einen thematischen Schwerpunkt: ein biographische Ereignis, ein literarisches Motiv, eine Reise, eine Person oder ein Werk. Diese Form ist nicht immer streng durchgehalten; so geht etwa das Kapitel über Conrads Beschäftigung mit Napoleon über in eine Betrachtung zu Conrads Geburtsort, Balzac (der dort geheiratet hat) und die Polnischen Teilungen. Aber darüber lässt sich hinwegsehen.

Insgesamt erscheint die Auswahl der Themenschwerpunkte gut und ausgewogen. Auch Schenkels Darstellung leidet natürlich unter dem Mangel an konkreten Lebensdaten für bestimmte Phasen in Conrads Biographie, was bei ihm aber nicht so auffällig wird wie bei Stape, da er nicht der Chronologie verpflichtet ist. Auf der anderen Seite wird es Lesern, die Conrads Leben nicht wenigstens in den Grundzügen kennen, schwer fallen, sich ein einigermaßen geschlossenes Bild zu erarbeiten. Für sie gibt es am Ende des Bandes zwar eine 15-seitige Chronik, die eine traditionelle Biografie aber nicht wirklich ersetzen kann. So ist zu befürchten, dass dieses Buch Einsteiger eher enttäuscht zurücklassen wird. Ihnen wäre zu empfehlen, zuvor zumindest eine Kurzbiographie wie etwa die von Renate Wiggershaus aus der Reihe »dtv portrait« zu lesen.

John Stape: Im Spiegel der See. Die Leben des Joseph Conrad. Aus dem Englischen von Eike Schönfeld. Hamburg: marebuchverlag, 2007. Pappband, Lesebändchen, 543 Seiten. 39,90 €.

Elmar Schenkel: Fahrt ins Geheimnis. Joseph Conrad. Eine Biographie. Frankfurt/M.: S. Fischer, 2007. Pappband, Lesebändchen, 368 Seiten. 24,90 €.

P.G. Wodehouse: Jetzt oder nie!

wodehouse_jetztWieder ein Band in der guten Übersetzung von Thomas Schlachter, von der andere  hier schon vorgestellt wurden.  Er ist nach dem bewährten Strickmuster Wodehouses geschrieben: Ein begrenztes Personal wird auf einem Landsitz – diesmal Claines Hall in Sussex – versammelt, eine Anzahl einer widersprechender Interessen ins Werk gesetzt und dann konsequent ein Reigen der Verwirrungen und Verwechslungen durchgeführt. Der Landsitz gehört in diesem Fall Mable und Howard Steptoe, einem amerikanischen Ehepaar. Mable versucht mit einigem Aufwand vom lokalen Adel anerkannt zu werden, während sich Howard, ein ehemaliger Boxer und Filmstatist, sich in England denkbar unwohl und fehl am Platz fühlt. Mable versucht ihren Gatten mithilfe eines Kammerdieners zur Gesellschaftsfähigkeit zu erziehen, hat damit aber nur begrenzten Erfolg, da Howard einen Diener nach dem anderen vergrault. Auf dem Landsitz leben außerdem noch Sally Fairmile, eine verarmte Nichte der Steptoes, die die Stelle einer unbezahlten Bediensteten ausfüllt, Mrs Chavendar, eine Freundin Mables, und Lord Holbeton, der sich gerade heimlich mit Sally verlobt hat. Holbeton steht nach dem Tod seines Vaters unter der Vormundschaft von James Duff, eines Londoner Schinkenfabrikanten, der zudem noch vor 15 Jahren mit Mrs Chavendar verlobt war.

Alles beginnt nun damit, dass sowohl Mrs Chavendar als auch Sally die Büroräume James Duffs aufsuchen, jene, um sich über die Ungenießbarkeit des Duffschen Premium-Schickens zu beschweren, diese, um Duff über die Verlobung in Kenntnis zu setzen und nach Möglichkeit ein bisschen Geld aus dem alten Herrn herauszubetteln. Beide Damen treffen aber hauptsächlich auf Joss Weatherby, einem von James Duff beschäftigten jungen Malers, der einerseits Duff das Leben gerettet, andererseits Mrs Chavendar porträtiert hat. Joss verliebt sich Knall und Fall in Sally, von der er unter anderem erfährt, dass sie wieder einmal auf der Suche nach einem neuen Kammerdiener für Howard Steptoe ist. Joss erkennt darin eine Chance, Sally den Hof zu machen und fährt sofort nach Claines Hall, um sich auf die Stelle zu bewerben. Duff dagegen setzt es sich in den Kopf, das in Caines Hall befindliche Porträt Mrs Chavendars in seinen Besitz zu bringen, um dieses Konterfei zu Werbezwecken für seine Schinken einzusetzen. Auch er macht sich daher nach Sussex auf und stiftet vor Ort sowohl Sally und Lord Holbeton als auch Joss dazu an, das Bild zu stehlen.

Aus dieser Konstellation heraus entwickelt Wodehouse eine seiner routinierten Prosakomödien, deren Motive der Wodehouse-Kenner sicherlich schon aus dem einen und anderen kennen wird. Dennoch eine angenehme und elegante Lektüre für Zwischendurch.

P.G. Wodehouse: Jetzt oder nie! Mit einem Nachwort von Evelyn Waugh. Aus dem Englischen von Thomas Schlachter. Suhrkamp Taschenbuch 3774. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 2006. 235 Seiten. 7,90 €.

Włodzimierz Odojewski: Ein Sommer in Venedig

odojewski_sommerEs ist nicht ganz einfach, dieser Erzählung gerecht zu werden, wenn man über ein rein emotionales Urteil hinauskommen will. Erzählt wird eine Episode im Sommer 1939, in deren Mittelpunkt der neunjährigen Marek steht, der in einer gutbürgerlichen Familie Polens aufwächst. Seine Familie hat eine lange Tradition von Reisen nach Venedig, die bereits von den Großeltern begonnen wurde. Im Sommer 39 soll endlich auch Marek zusammen mit seiner Mutter die Lagunenstadt besuchen, eine Reise auf die er sich seit Langem freut und vorbereitet hat. Venedig ist der Fixpunkt seiner kindlichen Fantasie und Sehnsucht.

Allerdings verläuft der Sommer 1939 dann ganz anders: Mareks Mutter entwickelt eine ungewohnte patriotische Betriebsamkeit, und schließlich erhält sein Vater auch noch einen Gestellungsbefehl. Es wird daher beschlossen, die Reise nach Venedig aufzugeben, und stattdessen reisen Mutter und Sohn zur Tante Weronika nach Südpolen. Weronika lebt in einer großen, ländlichen Villa, die einmal zu einem Hotel hatte umgebaut werden sollen, ein Umbau, der aber nie abgeschlossen wurde. Hier vergisst Marek bald seine Enttäuschung über die ausgefallene Reise. Im Weiteren kreist die Erzählung wesentlich um zwei Ereignisse: Auf der einen Seite den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, der mit apokalyptischen Bildern eines Fliegerangriffs und Flüchtlingsströmen in die ländliche Idylle einbricht, und auf der anderen die Entdeckung einer »Quelle« im Keller der Villa, einem Wasserrohrbruch, der langsam aber sicher den gesamten Keller auffüllt.

Diese »Quelle« und der sich langsam füllende Keller werden zum Anlass einer merkwürdigen Realitätsflucht beinahe der gesamten Familie: Nachdem man sich zuerst ausführliche Gedanken um die Verwandlung der Villa in ein Kurbad mit Mineralquelle macht, führt der immer höhere Wasserstand zur kollektiven Fanatsie, es handele sich beim Keller um eine Art von Venedig. Man schafft Tische hinunter, verbindet sie mit Holzplanken, stellt weitere Möbel auf die Tische und verbringt auf diese Weise eine »Saison in Venedig« (so der polnische Originaltitel der Erzählung). Die Erzählung endet damit, dass ein deutscher Offizier ankommt, um die Villa zu besichtigen – die vermeint- lichen Sieger haben die Zuflucht erreicht und wahrscheinlich hält mit ihnen auch das Realitätsprinzip wieder seinen Einzug.

Die Erzählung ist atmosphärisch dicht, hinterlässt aber den Eindruck, als handele es sich um einen Teil einer größer angelegten Lebens- geschichte. Zahlreiche Motive werden zwar angespielt – sehr auffällig etwa das erotische Erwachen des Protagonisten –, kommen im Weiteren aber in keiner Weise zum Tragen. Auch das Thema Realität versus Fantasie scheint der Autor nur zu probieren, nicht wirklich durchzuführen. Vieles wirkt so unfertig wie die Zimmer der Villa, deren Umbau nie vollendet wurde. Dass dies auch dem Autor bewusst war, manifestiert sich im letzten, erzählerisch dilettantischen Absatz der Erzählung, in dem versucht wird, die Geschichte im Hauruck-Verfahren in die Jetztzeit der Leser hinein zu verlängern.

Inzwischen ist bei SchirmerGraf (einem Verlag mit offenbarem Mangel an Bindestrichen) mit Als der Zirkus kam eine weitere Erzählung Odojewskis erschienen, deren Protagonist ebenfalls Marek zu sein scheint. Mag sein, es rundet sich darin das eine oder andere, das hier offengeblieben ist.

Włodzimierz Odojewski: Ein Sommer in Venedig. Aus dem Polnischen von Barbara Schaefer. München: SchirmerGraf, 2007. Leinenband, Lesebändchen, 126 Seiten. 14,80 €.

P.G. Wodehouse: Reiner Wein

wodehouse-reinerwein Das Bändchen präsentiert so etwas wie eine Autobiographie Wodehouses, angeregt angeblich durch das Schreiben eines Journalisten, der Wodehouse im Jahr 1957 eine Reihe von Frage zugesandt habe, die der Befragte unerwartet ausführlich beantwortet. Eine wirkliche Autobiographie entsteht dabei natürlich nicht, wenn auch Wodehouse recht ausführlich über seine Anfänge als Autor plaudert. Aber Wodehouse ist zu verspielt und nimmt sich selbst nicht ernst genug, um tatsächlich eine Selberlebensbeschreibung zu liefern. Stattdessen wimmelt das Buch von Anekdoten, Witzen, Wortspielen. Selbst wenn konkrete Ereignisse im Leben des Autors geschildert werden, gerät alles rasch zur Posse:

Seinerzeit wurden Hollywood-Autoren in kleinen Käfigen gehalten. Diese beherbergten, in Reihen angeordnet, je einen Autor mit einem langfristigen Vertrag auf Wochenlohnbasis. Jedermann konnte sehen, wie ihre Gesichtchen bang durch die Gitterstäbe guckten, und hören, wie die Bedauernswerten winselnd darum baten, auf einen Spaziergang mitgenommen zu werden. Der Anblick ließ nur ganz Abgebrühte kalt.

Ich will nicht gerade behaupten, man habe die Autoren mißhandelt. In den besseren Studios war bei Einführung des Tonfilms Freundlichkeit die Regel. Oft blieb einer der Mogulen stehen und steckte einem der Betroffenen ein Salatblatt zu. Und das gleiche galt für die menschlicheren Regisseure, ja, zwischen Regisseur und Autor entwickelte sich oft eine schon fast rührende Freundschaft. Ich erinnere mich an eine Episode, die mir ein Regisseur einst erzählte und welche dies glänzend illustriert:

Eines Morgens war er unterwegs ins Büro – gedankenverloren wie immer, wenn er sich den Tagesablauf durch den Kopf gehen ließ –, als er plötzlich spürte, wie etwas an seinen Frackschößen zerrte. Er sah hinunter und erblickte seinen Lieblingsautor Edgar Montrose (»Autor des Monats«) Delamere. Das Bürschchen hielt ihn mit eisernem Griff fest und schaute mit Augen zu ihm hoch, in denen eine fast menschlich wirkende Warnung lag.

Auch Wodehouses Betrachtungen zum Boxen, Fernsehen, Landleben, seinen Arbeitsstil usw. usf.  geraten rasch auf ähnliche Pfade.

Zur Qualität dieser Wodehouse-Ausgabe und der hervorragenden Übersetzungen von Thomas Schlachter ist an anderer Stelle schon das Nötigste gesagt worden. Auch dieses Bändchen ist für Wodehouse-Freunde ein Muss, für alle anderen Leser eine wärmste Empfehlung.

P.G. Wodehouse: Reiner Wein. Aus dem Englischen von Thomas Schlachter. Zürich: Edition Epoca, 2007. Pappband, Fadenheftung, 215 Seiten. 19,95 €.

McCall Smith: Die verschmähten Schriften …

mccall-smith-schriften … des Professor von Igelfeld ist ein Sammelband der drei kleine Büchlein zusammenfasst, deren gemeinsamer Held der im deutschen Titel genannten Professor Dr. Moritz-Maria von Igelfeld ist. Leider ist der Titel insoweit etwas irreführend, als Professor Dr. Igelfeld keinerlei verschmähte Schriften geschrieben hat und dementsprechend der Band weder solche enthält noch von ihnen zu berichten weiß. Offensichtlich hat sich der deutsche Verlag gescheut, den englischen Sammeltitel The 2½ Pillars of Wisdom zu übernehmen, offenbar weil Lawrences Sieben Säulen der Weisheit den deutschen Lesern nicht mehr präsent genug sind, um die Pointe auszulösen. Das ist allerdings schon der einzige Einwand, der sich gegen die deutsche Ausgabe erheben lässt. Nicht nur ist der Band in einem leichten und angenehmen Stil übersetzt, der Verlag hat sich auch entschlossen, die Illustrationen von Iain McIntosh abzudrucken.

Professor Dr. Moritz-Maria von Igelfeld ist Autor des weltberühmten, grundstürzenden, mehr als 1200 Seiten umfassenden Werkes Portugiesische unregelmäßige Verben, das nicht nur Igelfelds wissenschaftliche Reputation begründet hat, sondern auch den Dreh- und Angelpunkt all seines Selbstbewusstseins darstellt. Und davon hat er nicht zu wenig. Allerdings muss er feststellen, dass seine Mitmenschen nicht immer in der Lage sind, sich Igelfelds Rang und persönlicher Bedeutung – er ist sogar fast ein Baron – angemessen zu verhalten. Deshalb sind auch seine beiden Kollegen Professor Dr. Dr. h. c. Florianus Prinzel (den Igelfeld heimlich beneidet) und Professor Dr. Detlev Amadeus (von) Unterholzer, die zusammen mit ihm romanische Philologie an der Universität von Regensburg lehren, die wichtigsten Bezugspersonen seines Lebens, weil er bei Ihnen sicher sein kann, dass sie ihm nicht nur in Neid und Bewunderung treu verbunden sind, sondern auch seine spezifische Art der Weltfremdheit (man nennt das wohl gemeinhin einen Wertekanon) teilen.

Er konnte sich vorstellen, dass das Leben eines Diplomaten oder selbst eines Schismatikers fast so spannend sein konnte wie das eines Professors für romanische Philologie. Fast, aber nicht ganz.

Diese Clique deutscher Philologen wird nun vom Autor mehr oder weniger gemeinsam in der Welt herumgetrieben und machen dort die mehr oder weniger unvermeidlichen Erfahrungen. Das ganze steht offensichtlich in der Tradition der Prosakomödien P. G. Wodehouses, nur eben ins späte zwanzigste Jahrhundert und die Schicht der deutschen intellektuellen Snobs verpflanzt. Dabei lässt McCall Smith den deutschen intellektuellen Snobs insoweit Gerechtigkeit wider- fahren, als während eines Gastsemesters Igelfelds in Cambridge eine Auswahl englischer intellektueller Snobs als Folie dient.

Eine höchst vergnügliche Lektüre, die nur diejenigen meiden sollten, denen der Gedanke der Misshandlung von Dackeln schwer erträglich ist.

Alexander McCall Smith: Die verschmähten Schriften des Professor von Igelfeld. Aus dem Englischen von Thomas Stegers. München: Karl Blessing, 2007. Pappband, 448 Seiten. 19,95 €.

Andrew Delbanco: Melville

delbanco-melville Der Hanser Verlag ergänzt seine Werkauswahl Herman Melvilles durch die seit langem fehlende, umfangreiche deutschsprachige Biographie des Autors. Man hat sich dabei für eine aktuelle englische Veröffentlichung über Melville entschieden. Andrew Delbanco ist in den USA ein bekannter Publizist und Herausgeber US-amerikanischer Klassiker, im Hauptberuf Professor an der Columbia University. Soweit ich sehe, handelt es sich um die erste Übersetzung eines seiner Bücher ins Deutsche.

Natürlich hätte sich der Melville-Freund gewünscht, dass auch in Deutschland die monumentale, zweibändige Biographie Hershel Parkers die Grundlage für die Beschäftigung mit Melville bilden würde, aber man kann verstehen, dass sich kein Verlag an eine Übersetzung der beinahe 2.000 großformatigen Seiten Parkers heranwagt; dafür ist Melvilles Bedeutung in Deutschland doch zu gering, was sich auch in dem vergleichsweise hohen Preis von Delbancos Buch niederschlägt.

Delbancos Buch trägt im englischen Original den Untertitel »His World and Work«. Damit ist der thematische Rahmen des Buches weit besser abgesteckt als mit der eher unspezifischen Bezeichnung »Biographie«, die die deutsche Ausgabe trägt. Natürlich bildet die Biographie Melvilles das Rückgrat des Buches, aber zumindest gleichgewichtig liefert Delbanco ein breites Panorama der gesellschaftlichen und politischen Wirklichkeit zu Lebzeiten Melvilles und eingehende Darstellungen von Melvilles Schriften. Dabei werden die Werke nahezu immer auf die politische und gesellschaftliche Lage rückbezogen, ohne dass dieser Rückbezug in jedem einzelnen Fall zu überzeugen vermag. Sicherlich ist es so, dass man die Pequod aus Melvilles Moby-Dick auch allegorisch als das Staatsschiff USA auffassen kann, nur führt solch ein allegorischer Ansatz nicht sehr weit und bleibt für den Detailreichtum des Textes unfruchtbar. Mir scheint es zudem unwahrscheinlich, dass Delbancos politischer oder wahlweise soziologischer Zugriff auch nur annähernd ein Spiegelbild der zeitgenössischen Rezeption Melvilles ergibt.

Delbanco markiert dieses Ungenügen sogar selbst, wenn es etwa zu Billy Budd einmal heißt, die »Bellipotent war demnach ebenso wie die Pequod ein schwimmendes Symbol für Melvilles Amerika«, und nur wenige Seiten später ergänzt wird: »Der Unterschied zwischen einer ›juristischen‹ und einer ›eigentlichen‹ Betrachtung der Ereignisse ist der Schlüssel zu Billy Budd«, ohne dass diese beiden Zugriffe auch nur versuchsweise miteinander vermittelt würden. Es mag sogar so sein, dass beide Zugriffe in Melvilles Werk genauso unvermittelt nebeneinander stehen, aber auch dies zu zeigen, verfehlt Delbanco.

Wenn einen der oft beliebig scheinende Wechsel zwischen den allzu weiten und dann wieder sehr engen Zugriffen Delbancos nicht stört, bekommt ein informatives und gut geschriebenes Buch, das über die gesellschaftliche Lage in den USA im 19. Jahrhundert beinahe besser informiert als über das Leben Melvilles. Alle wichtigen Werke Melvilles werden ausführlich dargestellt und im Wesentlichen zutreffend charakterisiert. Für die biographischen Details scheint Delbanco weitgehend auf Parker zurückgegriffen zu haben; hier dürfen Kenner keine Neuigkeiten erwarten. Die Übersetzung von Werner Schmitz ist gut, an einigen wenigen Stellen aber etwas oberflächlich geraten, so etwa wenn es heißt:

Danach schrieb er [Melville], weder zur See noch an Land kein Wort mehr in sein Tagebuch. [S. 325]

Hier müsste es natürlich »sowohl … als auch« statt »weder … noch« heißen. Oder wenn auf S. 130 der Schriftsteller Washington Irving zu »Irving Washington« wird, ein Fehler, der lustigerweise bis ins Namensregister des Buches durchschlägt, obwohl Washington Irving ansonsten im Buch ganz richtig benannt ist.

Insgesamt eine sehr zu begrüßende Ergänzung des deutschen Buchmarktes, die endlich eine Alternative zu der hausbackenen und viel zu kurzen Biographie Elizabeth Hardwicks liefert.

Andrew Delbanco: Melville. Aus dem Amerikanischen von Werner Schmitz. München: Hanser, 2007. Pappband, 470 Seiten. 34,90 €.